Rufnummer und Vorwahl – das sollte man dazu wissen – Wer in Deutschland Telefon und Handy nutzt, wird meistens auch damit konfrontiert, dass es zu den Rufnummern in der Regel noch eine Vorwahl gibt. Nur in wenigen Ausnahmen ist dies nicht der Fall.
Die Vorwahlen haben sich historisch vor allem deswegen entwickelt, weil es notwendig war, bestimmte Abrechnungen einzuführen und unterscheidbar zu machen. Daher wurden ausländische Rufnummern immer mit 00 abgewählt. Auf diese Weise konnte im System einfach hinterlegt werden, dass für die 00 einen gesonderte Abrechnung und ein extra Tarif gewählt wurden.
In Deutschland kennen die meisten Verbraucher derzeit zwei Vorwahlen-Systeme, die parallel nebeneinander laufen (und eigentlich sind die mobilen Vorwahlen in die normalen Vorwahlen integriert):
- die Ortsvorwahlen aus dem Festnetz Bereich
- die mobilen Vorwahlen für die Handyrufnummern – erkennt man an der 01 als vorangestellte Ziffern (nach der Länderkennung)
Daneben gibt es noch die Länderkennung +49 bzw. 0049 für Deutschland. Diese muss nur genutzt werden, wenn man eine deutsche Rufnummer aus dem Ausland anrufen möchte und dann wird die 0 als erste Ziffer der normalen Vorwahl weggelassen.
Inhaltsverzeichnis
Die Ortsvorwahlen nach Bereichen geordnet
Die Vorwahlen haben nicht alle einen Ortsnetzbezug, aber die meisten Vorwahlen sind bestimmen regionalen Bereichen zugeordnet. Die Aufteilung sieht dabei wie folgt aus:
- Vorwahlbereich 00 – Verbindungen ins Ausland und in ausländische Mobilfunk- und Festnetze (beispielsweise die 0039 für Rufnummern aus Italien, die 0032 aus Belgien oder auch die 0045 für Dänemark)
- Vorwahlbereich 01 – Mobilfunk-Rufnummern und Sonderrufnummern verschiedenster Bereiche
- Vorwahlbereich 02 – Nordrhein-Westfalen (außer Nordost), Rheinland-Pfalz (Nord), Hessen (Dillenburger Raum)
- Vorwahlbereich 03 – Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen, Niedersachsen (Amt Neuhaus) – die neuen Bundesländern wurden nach der Wiedervereinigung in diesen Bereich eingegliedert
- 032 – Nationale Teilnehmerrufnummern ohne Ortsnetzbezug (beispielsweise für VoIP Einwahlnummern). Man sollte diese Rufnummern aber nicht mit den internationalen Rufnummern wie 0033 oder 0034 verwechseln. 032 steht für deutsche VoIP Anschlüsse und wird daher auch dementsprechend abgerechnet.
- Vorwahlbereich 04 – Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen (Küste) Vorwahlbereich 05 – Nordrhein-Westfalen (Nordost), Niedersachsen (ohne Küste), Hessen (Nord)
- Vorwahlbereich 06 – Saarland, Rheinland-Pfalz (Mitte, Nord [hier auch Grenzorte im Süden von Nordrhein-Westfalen]), Hessen (Mitte, Ost, Süd), Baden-Württemberg (Raum Mannheim/Heidelberg), Bayern (Raum Aschaffenburg)
- Vorwahlbereich 07 – Baden-Württemberg, Südpfalz, Bayern (Raum Neu-Ulm)
- 0700 – Persönliche Rufnummern ohne Ortsnetzbezug
- Vorwahlbereich 08 – Südliches Bayern
- 0800 – Kostenfreie Rufnummern ohne Ortsnetzbezug
- Vorwahlbereich 09 – Nördliches Bayern, Baden-Württemberg (Raum Wertheim), Hessen (Kalbach, LK Fulda und Seckmauern, Odenwaldkreis)
In den Ortsnetzen kann die Vorwahl in der Regel weg gelassen werden. Wer also nur im eigenen Ort telefoniert, kann einfach die Rufnummer wählen. Das gilt aber nur aus dem Festnetz heraus. Im mobilen Bereich muss immer die Vorwahl mit angegeben werden, da Mobilfunk als extra Netz gilt und daher nicht ins normale Orts-Vorwahlennetz mit integriert ist.
Die Ortsnetze sind dabei relativ fest, aber es werden auch immer wieder Grenzen in kleinen Bereichen verschoben und dann können sich Vorwahlen ändern. In der Regel sind davon aber nur wenige Rufnummern betroffen, oft werden auch Änderungen vorgenommen, die gar keine Rufnummern betreffen. Die Bundesnetzagentur schreibt dazu:
Die Bundesnetzagentur plant weitere Änderungen von Ortsnetzgrenzen, bei denen jedoch keine bestehenden Anschlüsse betroffen sind. Die geplanten Änderungen werden hier in Form von GIS-Daten veröffentlicht, damit Betreiber von Telekommunikationsnetzen prüfen können, ob tatsächlich keine bestehenden Anschlüsse betroffen sind.
Was sagen die Handy-Vorwahlen über das Netz aus?
Im mobilen Bereich sind die Vorwahlen der jeweiligen Rufnummern nach bestimmten Netzen getrennt. Die Telekom (D1 Netz), Vodafone (D2 Netz) und o2 (O2 Netz) haben also bestimmte Rufnummernkreise und Vorwahlen, die sie vergeben können. Allerdings gilt diese Zuordnung nur dann wirklich zuverlässig, wenn die Rufnummern gerade erst vergeben wurden.
Mittlerweile können Kunden ihre Rufnummern zu anderen Anbieter mitnehmen und das gilt auch für die Vorwahlen. Daher kann eine Telekom Rufnummer auch ins O2 Netz mitgenommen werden und eine Vodafone Rufnummer bei der Telekom landen. Die Vorwahl selbst sagt also inzwischen nicht mehr zuverlässig aus, in welchem Netz eine Nummer gerade aktiv ist. Man sieht lediglich noch, dass es sich um eine Mobilfunk-Rufnummer handelt, wenn die 01 davor steht.
Netzbetreiber | Handyvorwahlen |
---|---|
Deutsche Telekom | 01511, 01512, 01514, 01515, 01516, 01517, 0160, 0170, 0171, 0175 |
Vodafone | 01520, 01522, 01523, 01525, 0162, 0172, 0173. 0174 |
O2 | 01590, 0176, 0179 – ehemals Eplus: 01570, 01573, 01575, 01577, 01578, 0163, 0177, 0178 |
1&1 Netz | 01556 |
So fragt man das Netz bei mobilen Rufnummern und Vorwahlen ab
Da man aus der Vorwahl einer Handynummer nicht mehr das Netz zuverlässig ermitteln kann, bieten die Netzbetreiber Abfragemöglichkeiten für die jeweiligen Netze an. Damit kann man vor einem Anruf prüfen, welches Handynetz eine Nummer nutzt – beispielsweise dann, wenn man einen Tarif hat, der in ein bestimmtes Netz besonders günstig ist. Allerdings nutzen mittlerweile die meisten Verbraucher Allnet Flat mit gleichen Konditionen in alle Netze, daher ist diese Unterscheidung nicht mehr ganz so wichtig.
Folgende Nummern stehen zur Verfügung:
- Deutsche Telekom: Anruf über die Kurzwahl 4387. Danach erfolgt eine Ansage durch den Betreiber und man kann danach die Rufnummer samt Vorwahl eingeben. Es muss sich dabei im eine mobile Rufnummer handeln. Dann wird durch die Telekom das zugehörige Netz angesagt. Die Abfrage bei dieser Kurzwahl ist für Kunden aus dem Telekom Netz kostenfrei.
- Vodafone: Anruf über die Kurzwahl 12313. Danach erfolgt eine Ansage durch den Betreiber und man kann danach die Rufnummer samt Vorwahl eingeben. Es muss sich dabei im eine mobile Rufnummer handeln. Dann wird durch Vodafone das zugehörige Netz angesagt. Die Abfrage bei dieser Kurzwahl ist für Kunden aus dem Vodafone Netz kostenfrei.
- O2: SMS mit „Netz Rufnummer“ an die Kurzwahl 4636 senden. „Rufnummer“ muss in der SMS durch die Nummer, die man abfragen will, ersetzt werden. Man bekommt danach eine SMS mit dem passenden Netz zugeschickt. Diese SMS ist kostenfrei. Ehemalige Eplus Kunden können nun ebenfalls die O2-Abfrage mit nutzen (ebenfalls kostenlos).
Deutsche Vorwahlen aus dem Ausland: die 0 muss weggelassen werden
Wer vom Ausland nach Deutschland telefonieren will, muss die Länderkennung (+49 oder 0049) vorwählen. Die ist sowohl für Gespräche ins Festnetz als auch ins Mobilfunk-Netz notwendig. In solchen Fällen wird dann die 0 vor der jeweiligen Ortsvorwahl und auch vor der mobilen Vorwahl weggelassen.
Aus der
- 030 23125 000 wird dann die +49 30 23125 000
und aus
- 0152 28817386 wird die +49 152 28817386
Die Null muss auch in Deutschland weggelassen werden, wenn man die Ländervorwahl nutzt. Das ist auch innerhalb von Deutschland möglich (aber nicht notwendig).
Nur eine kostenlose Vorwahl: die 0800
Die Vorwahl 0800 ist in Deutschland immer kostenfrei für den Anrufer. Die Kosten für den Anruf trägt der Empfänger. Das gilt sowohl für Anrufe vom Festnetz als auch vom Handy. Man kann die Vorwahl 0800 also auch mit dem Smartphone kostenfrei anrufen.
0800-Nummern werden als Servicerufnummern bezeichnet. Sie werden häufig von Unternehmen für den Kundenservice verwendet.
Hier sind einige Beispiele für 0800-Nummern:
- Kundenservice-Hotline von Unternehmen
- Informations-Hotline von Behörden
- Notrufnummern (110, 112)
Wenn Sie eine 0800-Nummer anrufen, sollten Sie darauf achten, dass Sie die richtige Vorwahl verwenden. In Deutschland werden auch 0800-Nummern mit einer zusätzlichen Null verwendet, z. B. 0800 111 2222. Diese Nummern sind ebenfalls kostenfrei für den Anrufer.
In anderen Ländern können 0800-Nummern kostenpflichtig sein. Daher sollten Sie sich vor dem Anruf informieren, ob die Nummer kostenfrei ist.
Hier sind einige Tipps, um zu überprüfen, ob eine 0800-Nummer kostenfrei ist:
- Fragen Sie den Anrufer, ob die Nummer kostenfrei ist.
- Suchen Sie die Nummer im Internet und lesen Sie die Informationen zum Tarif.
- Verwenden Sie eine App, die 0800-Nummern erkennt.
Es gibt einige Apps, die 0800-Nummern erkennen und Ihnen anzeigen, ob die Nummer kostenfrei ist. Diese Apps können hilfreich sein, wenn Sie sich nicht sicher sind, ob eine 0800-Nummer kostenfrei ist.
Wann muss eine Vorwahl genutzt werden?
Die Auslandsvorwahl muss immer dann genutzt werden, wenn man aus einem fremden Netz in das jeweilige Land telefoniert (beispielsweise von Deutschland ins Ausland oder aus dem Ausland nach Deutschland).
Die Ortsvorwahl muss aus dem Mobilfunk-Netz immer vorgewählt werden und aus dem Festnetz dann, wenn man in ein fremdes Ortsnetz anrufen möchte. Bleibt man im gleichen Ortsnetz, kann man die Ortsvorwahl auf weglassen. Das gilt nicht, wenn es mehrere Vorwahlen für einen Stadt gibt, dann kann man die Vorwahl nur weglassen, wenn man im gleichen Vorwahlbereich bleibt.
Im mobilen Bereich muss man immer die mobile Vorwahl für Handynummern und im Festnetz die Ortsnetz-Vorwahl nutzen.
Ortsvorwahlen und Ländervorwahlen können verwechselt werden
Teilweise kann es bei Vorwahlen vorkommen, dass sich die Zahlenfolgen ähneln und dann Verwechslungen leicht passieren könnten. Das ist in einigen Fällen bei Ländervorwahlen und Ortsvorwahlen der Fall, die sich nur durch die führende Null unterscheiden. Das wird teilweise bei sogenannten Ping-Anrufen ausgenutzt um zu suggerieren, dass ein Anruf aus Deutschland kommt.
- 0531 Braunschweig
- 0053 Kuba
oder
- 0261 Koblenz
- 00261 Madagaskar
Generell sollte man immer genau hinschauen – sind zwei Nullen vorangestellt, geht es in der Regel immer ins Ausland. Aktuell gibt es vor allem Probleme mit Anrufen von der 0044 – wer keine Bekannten oder Verwandten in diesem Land hat, kann sicher davon ausgehen, dass es sich um einen Spam Anruf oder Betrugsversuch handelt.
Bei neueren Handys und Festnetzgeräten wird aber teilweise direkt angezeigt, aus welchem Land ein Anruf kommt, dann sind solche Verwechselungen nicht mehr so einfach möglich.
Ich begleite die Entwicklungen im Bereich der Telekommunikation und des Mobilfunks bereits seit 2006 und schreibt regelmäßig zu den Theme Handytarife, Smartphones, Allnet Flat und zu den anderen Bereichen, die mit dem Mobilfunk zusammenhängen. Ziel ist es dabei die Verbraucher möglichst einfach und dennoch umfassend über die Produkte auf dem Markt zu informieren und vor allem die neuen Entwicklungen verständlich zu beschreiben. Bei Problemen oder Fragen – einfach die Kommentare nutzen oder micht direkt anschreiben. Mehr zu mir: Wer schreibt hier?
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Guten Tag Herr Ebert,
vielen Dank für diesen sehr informativen Artikel.
Jedoch habe ich noch Fragen:
Die Smartphone-Rufnummer einer gerade erst nach Deutschland gekommenen Auszubildenden beginnt mit +03805xxxxxxxx . Ich selbst nutze nur ein Smartphone und bin vertraglich mit GigaMobil XS im deutschen Vodafone-Netz verankert weshalb für Alles von Deutschland aus ins EU-Ausland Extra-Kosten entstehen würden. Damit ich sie unterstützen kann sich hier zurechtzufinden wollen wir per What’sApp kommunizieren. Obwohl sie sich hier in Deutschland in der Ausbildung befindet bin ich unsicher wie bei Kommunikation innerhalb Deutschlands zwischen solchen Rufnummern „geschaltet“ bzw. abgerechnet wird.? Könnte man die Landesvorwahl +038 hier innerhalb Deutschlands nicht weglassen da wir uns ja beide in der selben Stadt/Region befinden und ich somit ja keinen Kontakt ins Ausland ersuche? (oder wählt sich der deutsche Mobilfunk automatisch trotzdem immer erst über einen Umweg in das EU-Ausland bevor es bei der Auszubildenden in meiner Nähe ankommt?)
Für Ihre Antwort bereits besten Dank im Voraus und freundliche Grüße
Diana
Hi,
der komplette Name ist gelöscht.
Zum Inhalt: Leider muss man bei ausländischen Rufnummern in Deutschland dennoch immer die Vorwahl des Landes nutzen, da die Verbindung tatsächlich immer erst ins Heimatland aufgebaut wird und vor dort dann zurück nach Deutschland. Es gibt in Deutschland schlicht keinen Anbieter, der die Rufnummer sonst korrekt zuordnen könnte. Bei den Kosten bedeutet dies auch, es wird als Auslandsanruf abgerechnet.
Im besten Fall sollte man daher WhatsApp oder ähnliche Messenger nutzen. Hier entstehen immer nur die Internet-Verbindungskosten (oder mit Flat auch gar keine Kosten), egal welche Rufnummer der gegenüber hat.
Ich hoffe, das hilft weiter.
Grüße,
Bastian Ebert
http://www.welches-netz.com