D1 oder D2 Netz – Unterschiede, Vorteile und Nachteile zwischen Telekom und Vodafone – Die D-Netz Qualität ist bei vielen Verbrauchern immer noch ein Hinweis auf gute Netzabdeckung und schneller Internet. Daher sind D-Netz Tarife und entsprechende Angebote sehr beliebt und werden gerne genutzt. In Deutschland hat man dabei die Wahl zwischen Vodafone und Telekom.
Beide Unternehmen gehören zu den sogenannten D-Netzen und bieten das D1 Netz (Telekom) und das D2 Netz (Vodafone) an. Mittlerweile sind diese Bezeichnungen technisch nicht mehr absolut korrekt, aber die Bezeichnung hat sich eingebürgert und wird wohl so schnell auch nicht verschwinden.
In dieser Artikel wollen wir zeigen, wo die Unterschiede zwischen D1 und D2 liegen und wann sich eher das eine oder andere Mobilfunk-Netz lohnt. Dabei geht es um die Mobilfunk-Netze in Deutschland, die Unterschiede zwischen Telekom und Vodafone Internet Anschlüssen im DSL Bereich sind hier erklärt: Was wählen? Telekom oder Vodafone DSL?
Inhaltsverzeichnis
Die Gemeinsamkeiten zwischen D1 und D2 Netz
Sowohl D1 als auch D2 Handynetze haben mittlerweile in Deutschland eine Abdeckung von 100 Prozent und auch im Datenbereich werden mit LTE hohe Abdeckungsraten erreicht. Die Unterschiede zwischen den Netzen sind dabei marginal und maximal im regionalen Bereich etwas unterschiedlich. Man kann die Netzabdeckung beider Anbieter kostenlos abfragen und bekommst so ein Bild welches Netz vor Ort die beste Leistung bietet:
Mittlerweile bieten D1 und D2 auch die ersten Bereiche mit 5G und dazu die entsprechenden 5G Handytarife und Smartphones. Der Netzausbau ist aber vorerst auf die größeren Städte beschränkt und zwischen beiden Netzen auch noch höchst unterschiedlich. Im D1 Netz bekommt man 5G also an anderen Standorten als bei D2 und umgekehrt. In dem Fall sollte man auf jeden Fall die Karten mit der Netzabdeckung zu Rate ziehen und prüfen, ob 5G in der eigenen Region bereits verfügbar ist oder nicht.
Beide Netze bieten auch schnelles LTE an. Die Geschwindigkeiten sind zwar unterschiedlich (maximal 500MBit/s bei Vodafone und maximal 300MBit/s bei der Telekom), aber das ist im praktischen Einsatz zu vernachlässigen.
In beiden Netzen gibt es weiterhin Drittanbieter, die nicht direkt zu Vodafone oder der Telekom gehören und dennoch das Netz mitnutzen können. Das sind zum Beispiel LIDL Connect oder auch FYVE im Vodafone Netz oder Congstar (Telekom Tochter) und EDEKA Smart im Telekom Netz. Man muss also nicht immer die originalen Tarife der Netzbetreiber nutzen um D1 oder D2 Netzqualität zu bekommen. Im D1 Prepaid Netz der Telekom gibt es sogar LTE max bei einigen Prepaid Discounter.
Die Stärken und Vorteile des D1-Netzes der Telekom
In den Tests kann das Telekom Netz in den letzten Jahren stabil den ersten Platz belegen (mehr dazu hier: Telekom Netztest). Bei der Frage nach dem besten Netz hat die Telekom mit dem D1 Netz also aktuell die Nase vorn. Dazu investiert das Unternehmen auch sehr viel in den Netzausbau, so dass man davon ausgehen kann, dass es auch bei diesen guten Testergebnissen bleiben wird. Unsicher ist bisher noch, wie die Aufstellung im 5G Bereich sein wird. Hier fehlen bisher noch die Testergebnisse (weil die Netze bisher nur punktuell zu finden sind) und daher bleibt offen, ob hier D1 oder D2 besser aufgestellt sind.
Die Testergebnisse des Telekom Netz im Überblick
Name | Platz | Bewertung Telefonie | Bewertung Daten |
---|---|---|---|
Coomputerbild 2023 | 1 (Note 1,4) | – | – |
Connect Netztest 2022 | 1 (952/1000) | 1 (266/270)) | 1 (452/480) |
Stiftung Warentest 2022 | 1 (GUT, Note 1,6) | GUT, Note 1,8 | SEHR GUT, Note 1,2 |
CHIP 2020 | 1 | Schulnote 1,21 | Schulnote 1,30 |
CHIP 2018 | 1 (SEHR GUT) | Schulnote 1,3 | Schulnote 1,39 |
Stiftung Warentest 6/2017 | 1 – GUT (1,9) | gut (1,9) | gut (1,9) |
Chip Netztest 2013 | 1 | 81,7 von 100 Punkten | 81 von 100 Punkten |
Connect Netztest 2013 | 1129 | 164 von 190 Punkten | 150 von 160 Punkten |
ComputerBILD Netztest 2013 | 1 | Note 2,46 | Note 1,91 |
Bei Allnetflat-24.de heißt es zu den aktuellen Netztests der Telekom:
Wie bereits geschrieben liegt die Telekom bei fast allen Netztest auf dem ersten Platz, es gibt aber gerade im Bereich LTE und bei der Telefonie oft ein Kopf-an-Kopf Rennen mit Vodafone und in einigen Bereichen kann Vodafone die Telekom sogar überholen. Da die Telekom aber neben dem Mobilfunk-Netz auch das Telekom-Festnetz betreibt, sollte man genau hin schauen, auf welches Netz genau sich ein Netztest bezieht. So hatte 1&1 im letzten Jahr in einem Werbespot mit dem „besten Netz“ geworben. Dies bezog sich aber nur auf die Leistungen im Festnetz-Bereich und nicht auf den Mobilfunk (1&1 betreibt gar kein eigenes Mobilfunk-Netz).
Insgesamt sind das also durchaus gute Punkte für die Telekom. Allerdings sollte man auch im Hinterkopf behalten, dass für den praktischen Einsatz vor Ort der Netzausbau und die Verfügbarkeit des Telekom Netzes in der eigenen Region wichtig ist und weniger die allgemeine Bewertung im Telekom Netztest. Daher kann es von Region zu Region durchaus Abweichungen bei der Beurteilung geben. Dazu sind die meisten D1 Allnet Flatrates etwas teurer als in anderen Netzen – man zahlt also für das gute Netz einen gewissen Aufpreis.
Hinweis: die Netztest der unterschiedlichen Anbieter geben in der Regel nur ein pauschales Ergebnis zur deutschlandweiten Qualität des D1 Netzes der Telekom. Für eine Abschätzung der Qualität vor Ort und in der eigenen Region sind die Abfragen der Telekom sinnvoller. Dort kann man Speed und Netzabdeckung direkt erkennen:
Im Bereich der 5G Netze hat die Telekom derzeit vor allem bei der Verbreitung einen Vorteil. Das Unternehmen hat dank 5G DSS Ausbau recht schnell die Mehrzahl der Bundesbürger mit der neuen Technik versorgt. Im D1 Netz der Telekom hat man derzeit also die besten Chancen, 5G dank vorhandenem 5G Netz auch bereits nutzen zu können.
Die Telekom schreibt selbst zum aktuellen Netzausbau um zum Stand bei 5G:
Das Mobilfunknetz der Telekom wächst auch Anfang 2023 weiter. Nachdem bereits zum Jahresende die Marke von 99 Prozent Bevölkerungsversorgung mit LTE für das Bundesgebiet erreicht war, hat die Telekom nun auch in jedem einzelnen Bundesland die 99-Prozent-Marke geknackt. Vom Saarland bis nach Sachsen, von Schleswig-Holstein bis nach Bayern: Mindestens 99 Prozent der Menschen sind mit LTE versorgt. Dafür hat die Telekom seit der Frequenzauktion 2019 mehr als 5.000 neue Mobilfunkstandorte in Betrieb genommen. Zudem haben die Technikteams auch bestehende Standorte mit mehr Kapazität erweitert. Da die Stadtstaaten sogar nahezu komplett versorgt sind, ist die LTE-Haushaltsabdeckung im Bundesdurchschnitt sogar noch höher: Deutschlandweit steht 99,6 Prozent der Bevölkerung LTE mit mindestens 100 Mbit/s zur Verfügung. Und auch 5G wird immer mehr zur Selbstverständlichkeit. 95 Prozent der Menschen in Deutschland können 5G nutzen.
„Wir haben sehr intensiv gebaut und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Wir versorgen in jedem einzelnen Bundesland mindestens 99 Prozent der Bevölkerung mit LTE“, sagt Srini Gopalan, Deutschland-Vorstand der Telekom. Damit übertrifft die Telekom die Ausbauvorgaben der Bundesnetzagentur, die mit der letzten Spektrumsvergabe einhergingen. Diese sehen eine Abdeckung von 98 Prozent der Bevölkerung mit LTE mit mindestens 100 Mbit/s bis Ende 2022 vor.
Allerdings setzt das Unternehmen in erster Linie auf die DSS Technik, bei der hybride Funkzellen sowohl 4G als auch 5G anbieten können. Auf diese Weise sind aber nicht die ganz hohen Geschwindigkeiten möglich. Gigabit Speed gibt es daher im Telekom 5G Netz an vielen Stellen trotz 5G noch nicht.
Video: Telekom 5G Netz im Test
Die Vorteile und Stärken des D2 Netzes von Vodafone
Vodafone bietet nominell im eigenen Netz den meisten maximalen Speed und schafft Geschwindigkeiten bis 500MBit/s. Das ist auf den Papier deutlich schneller als die Telekom, allerdings sind dies nur theoretische Werte, die in der Praxis wenig zu sagen haben. In der Praxis zeigen die Tests, dass Vodafone stabil den zweiten Platz bei den Mobilfunk-Netzen in Deutschland belegt und es hat sich daran in den letzten Jahren nichts geändert. (Mehr dazu: Vodafone Netztest) Das D2 Netz von Vodafone ist aber in der Praxis dennoch fast gleichauf mit der Telekom und daher sollte man weniger nach dem Netz entscheiden, sondern mehr nach Angeboten und vor allem den Leistungen und Preisen. Konkret heißt das: prüfen, welcher Anbieter (D1 oder 2) vor Ort gut ausgebaut ist und wenn das beide sind, kann man nach Preis und Leistung gehen.
Vodafone Netztest Ergebnisse
Name | Platz | Bewertung Telefonie | Bewertung Daten |
---|---|---|---|
Connect Netztest 2023 | 2 | 256/270 Punkten | 429/480 PUnkten |
CHIP Netztest 2020 | 2 | Note 1,25 | Note 1,39 |
CHIP Netztest 2019 | 2 | Note 1,35 | Note 1,55 |
Connect Netztest 2019 | 2 | 304/340 Punkten | 408/510 Punkten |
CHIP 2018 | 2 (Sehr gut) | Schulnote 1,35 | Schulnote 1,55 |
Stiftung Warentest 6/2017 | 2 – GUT (2,2) | gut (2,2) | gut (2,2) |
Chip Netztest 2013 | 2 | 77,5 von 100 Punkten | 74,3 von 100 Punkten |
Connect Netztest 2013 | 2 | 111 von 190 Punkten | 141 von 160 Punkten |
ComputerBILD Netztest 2013 | 2 | Note 2,29 | Note 2,61 |
Man sieht in der Entwicklung recht deutlich, dass der zweite Platz von Vodafone recht stabil ist und sich daher in der Bewertung das Ranking in der Netzqualität kaum verändert hat. Es gibt bisher auch keine Hinweise, dass sich dass in absehbarer Zeit ändert wird – es sei denn, Vodafone legt es noch einmal darauf an die Telekom von Platz 1 zu verdrängen denn so groß ist der Abstand gar nicht. Aktuell findet man aber das beste Mobilfunk-Netz in Deutschland weiterhin bei der Telekom.
Im 5G Bereich hat Vodafone das eigene 5G Mobilfunk-Netz noch nicht so weit ausgebaut wie die Telekom. Dafür setzt man nicht so stark auf DSS, sondern mehr auf 5G Standalone. Damit wird nicht nur ein schnelles Gigabit 5G Netz möglich, sondern 5G auch unabhängig von 4G/LTE aufgestellt. Das Unternehmen schreibt selbst dazu:
In diesem Jahr hat Vodafone bundesweit 594 neue LTE-Stationen errichtet und an 460 bestehenden Mobilfunk-Standorten erstmals LTE-Technik installiert. Seit der letzten Mobilfunk-Auktion im Juli 2019 sind es insgesamt 2.600 Neubauten und 3.700 Upgrades auf LTE-Technik, die Vodafone angestoßen hat. Seit 2019 hat Vodafone damit rund 6 Millionen Menschen aus dem Funkloch geholt und erstmals mit LTE versorgt. Vodafone betreibt bundesweit mehr als 26.000 Mobilfunk-Stationen und erreicht mit seinem mobilen Breitbandnetz LTE nun rund 99 Prozent der Haushalte. An das Vodafone-Mobilfunknetz (GSM 2G) sind aktuell 99,8 Prozent der Bevölkerung in Deutschland angeschlossen.
Das selbst gesteckte 5G-Jahresausbauziel von 60 Millionen Menschen hatte Vodafone bereits vorzeitig im Oktober erreicht. Im Jahresendspurt beim Mobilfunk-Ausbau hat Vodafone bei der 5G-Versorgung nochmals eine Schippe draufgelegt und versorgt jetzt mehr als 65 Millionen Menschen, was 80 Prozent der Bevölkerung entspricht. Seit Jahresbeginn haben Vodafone-Techniker 5.450 5G-Standorte mit mehr als 16.000 weiteren Antennen in Betrieb genommen. Insgesamt hat Vodafone schon 36.000 Antennen mit 5G ausgestattet. Das besonders reaktionsschnelle 5G+ Netz können schon mehr als 20 Millionen Menschen nutzen. Grundlage sind 3.000 5G+-Stationen mit rund 9.000 5G+-Antennen.
Die Telekom hat zwar nach wie vor Vorteile beim Netzausbau, aber Vodafone bietet dafür in vielen Bereichen bereits das schnellere 5G Netz an. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass auch das Smartphone diese neue Technik bereits unterstützt.
TIPP: Vodafone bietet die eigenen Prepaid Tarife als Freikarten ohne Kaufpreis oder Versandkosten an. Damit kann man sehr kostengünstig das Netz von Vodafone getestet werden.
Video: 5G Netz im Test
Ich begleite die Entwicklungen im Bereich der Telekommunikation und des Mobilfunks bereits seit 2006 und schreibt regelmäßig zu den Theme Handytarife, Smartphones, Allnet Flat und zu den anderen Bereichen, die mit dem Mobilfunk zusammenhängen. Ziel ist es dabei die Verbraucher möglichst einfach und dennoch umfassend über die Produkte auf dem Markt zu informieren und vor allem die neuen Entwicklungen verständlich zu beschreiben. Bei Problemen oder Fragen – einfach die Kommentare nutzen oder micht direkt anschreiben. Mehr zu mir: Wer schreibt hier?