EWE Netz und Verfügbarkeit der DSL-, Glasfaser- und Mobilfunk-Tarife – EWE ist eher als Energieversorger bekannt, aber das Unternehmen bietet mittlerweile darüber hinaus auch eine breite Produktpalette im Bereich der Telekommunikation an. Neben Internet- und DSL-Angeboten hat der Konzern mittlerweile auch Mobilfunk-Tarife im Angebot und setzt daneben auch stark auf das Thema Smart Home.
Für Kunden oder potentielle Interessenten ist dabei natürlich wichtig, welches Netz EWE in den entsprechenden Bereichen anbieten kann und welche Netzabdeckung und welche Geschwindigkeiten man erwarten sollte. Dies wollen wir in diesem Artikel erklären.
Generell muss man dabei aber unterscheiden, denn durch die vielen Geschäftsbereiche von EWE gibt es auch mehrere Netze, die man beim Unternehmen buchen kann und die dann unterschiedliche Vorteile und Nachteile haben. Generell gibt es dabei zwei Angebote mit unterschiedlichen Netzen:
- die EWE Internet Anschluss im eigenen Glasfaser-Kabelnetz
- die EWE Mobilfunk-Tarife, die über den Netzpartner Vodafone realisiert werden
EWE nutzt also für die Mobilfunk-Anschlüsse einen Netzpartner, während die Festnetz Anschlüsse für die Wohnungen der Kunden in erster Linie im eigenen Netz realisiert werden. Die Details zu den eigenen Netzen haben wir nachfolgend zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
Das Netz der EWE Internet Anschlüsse
EWE ist kein Reseller in einem fremden Netz, sondern setzt bei den eigenen Internet- und Festnetz-Anschlüssen auf eine eigene Infrastruktur. Man betreibt dort also ein eigenes EWE Kabel-Netz.
Im Vergleich zu regionalen Anbietern (wie Netclogne mit eigenem Netz) ist EWE etwas breiter aufgestellt. Das Unternehmen bietet ein eigenes Internet-Kabel-Netz und versorgt nach eigenen Angaben 1,5 Millionen Kunden mit über 52.000 Kilometern Netz. Allerdings liegt der Fokus auf Norddeutschland. Man kann EWE Internet Tarife also nicht bundesweit buchen, weil ein EWE Netz dafür Voraussetzung ist. Man sollte in dem Fall eher bundesweite Anbieter wie EAZY oder 1&1 nutzen, die Telekom Netze mit nutzen können.
Das Unternehmen schreibt selbst zum Netz:
Daten in Höchstgeschwindigkeit kommen zwar in Ihrer Straße an, aber nicht in Ihrem Eigenheim? Das Zauberwort lautet Hausanschluss – also der direkte Anschluss an das EWE-Glasfasernetz. Der Anschluss wird fast immer in geschlossener Bauweise ohne Grabungen verlegt. Das Glasfaserkabel wird durch ein Leerrohr verlegt und mit einem Netzabschlussgerät im Haus verbunden (siehe Video). Keine Sorge also um Ihren Vorgarten – der bleibt intakt!
Auf diese Weise ist EWE von den Kabel-Netzen der Telekom und auch von Vodafone unabhängig, weil man eigene Infrastruktur anbieten kann. Eine Netzstörung im Telekom Netz betrifft damit EWE Kunden beispielsweise nicht. Auf der anderen Seite reicht ein Telekom- oder Vodafone Internet Anschluss nicht aus, um EWE Internet nutzen zu können, dafür wird ein eigener EWE Anschluss benötigt. Ob dieser vorliegt, kann man über die Verfügbarkeitsabfrage von EWE einfach prüfen:
Gigabit Tarife und Gigabit Netz bei EWE
EWE hat nach eigenen Angaben bereits 70 Prozent des eigenen Netzes mit Glasfaser ausgebaut und kann daher in diesen Bereichen schnelles Internet anbieten. Im besten Fall erreichen die Angebote dabei Gigabit Speed. Der Anschluss stellt dann Download Geschwindigkeiten bis 1Gbit/s zur Verfügung. Das ist zehnmal schneller als das normale DSL 100.000 der Telekom.
Allerdings sind die Preise für diesen Speed bei EWE bisher nach wie vor sehr hoch. Das Unternehmen rechnet für einen Gigabit Internet Anschluss aktuell 79,99 Euro monatlich ab. Dafür bekommt man bei anderen Anbieter mehrere normale DSL Anschlüsse mit weniger Speed (mehr dazu: Gigabit Tarife bei den Anbietern). EWE bietet also viel Geschwindigkeit, wenn man in einer Ausbauregion wohnt, verlangt dafür aber auch eine hohe monatliche Grundgebühr. Ob sich dieser Aufpreis für die Gigabit Internet Anschlüsse lohnt, muss jeder selbst entscheiden. Mittlerweile bekommt man Gigabit Internet bei anderen Anbietern bereits ab 40 Euro (beispielsweise beim Vodafone CableMax Tarif). Im Vergleich ist EWE mittlerweile also doch recht teuer.
Mobilfunk: das Netz der EWE Handytarife
Im Vergleich zu anderen Anbietern macht es EWE den Kunden einfach: zu jedem Tarif ist der passende Netzpartner ausgewiesen und aktuell findet man bei EWE nur die Handytarife von Vodafone. Der Hinweis „powered by Vodafone“ oder „connected by Vodafone“ ist immer mit zu finden und das macht eine Orientierung leicht.
UPDATE EWE hat die meisten der Netzhinweise inzwischen entfernt. Es gibt nur noch den Verweis auf D-Netz Qualität. Nur im Kleingedruckten wird Vodafone noch erwähnt.
Allerdings können EWE Kunden nicht das gesamte Vodafone Netz nutzen. Sie bekommen zwar maximale LTE Geschwindigkeiten, aber bisher kein 5G. Bei inside-sim.de schreibt man zu 5G bei EWE:
Vodafone hat die eigenen Handytarife bereits für 5G freigeschaltet und man kann daher die originalen Vodafone Angebote als 5G Flat nutzen (Netzausbau in der Region und ein 5G Smartphone vorausgesetzt).
Für die Vodafone Angebote von EWE gilt das aber leider nicht. Die Tarife nutzen alle maximale das LTE Netz. Sie unterstützen zwar LTE max bis 500MBit/s und sind damit mit die schnellsten Drittanbieter-Tarife, die man bei den D2 Flat bekommen kann, aber 5G ist bisher nicht freigeschaltet.
Damit ist EWE allerdings nicht allein, auch andere Mobilfunk Anbieter im Vodafone Netz sind davon betroffen. Beispielsweise bietet auch das Otelo Netz noch kein 5G und auch die LIDL Connect Netzabdeckung ist gut, aber ohne 5G Zugang. Generell bekommt man bei EWE also gute D-Netz Qualität aber eben ohne 5G Zugang.
Auch weitere Funktionen der Vodafone Tarife wie GigaPass oder GigaDepot stehen in einigen EWE Flatrates zur Verfügung. Das Unternehmen schreibt selbst zur Erklärung:
GigaDepot: Nicht genutztes Datenvolumen wird jeweils einmalig in den nächsten Rechnungszeitraum übertragen. Depot wird automatisch aktiviert, wenn das mtl. Datenvolumen aufgebraucht ist. Gilt nicht für Optionen, die zum Ende des Rechnungszeitraums auslaufen.
Damit ist EWE im Vodafone Netz die Ausnahmen, solche originalen Vodafone Funktionen gibt es normalerweise bei Drittanbietern nicht.
Welches Netz nutzt EWE im Ausland?
Die Mobilfunk-Tarife von EWE kann man auch im Ausland nutzen. Dabei wird nicht das Vodafone Netz genutzt, sondern der jeweilige Roamingpartner von Vodafone im Land, in dem man sich gerade aufhält. Innerhalb der EU gibt es dabei für Verbindungen keine Roaming-Aufschläge mehr, außerhalb der EU können aber zusätzliche Kosten in nicht unerheblicher Höhe entstehen. Es kann daher sinnvoll sein, sich vor einem Aufenthalt in anderen Ländern über die anfallenden Kosten zu informieren und eventuell auch passende Tarifoptionen und Flat zu buchen.
Die komplette Liste für Auslandsverbindungen und Roamingpartner von Vodafone im Ausland gibt es hier.
Für Anrufe aus dem Ausland nach Deutschland muss man dabei auch mit einem EWE Handytarif die deutsche Auslands-Vorwahl 0049 nutzen, für Gespräche in andere Länder jeweils deren internationale Vorwahl (beispielsweise die 0044 für UK oder die 00420 für Tschechien).
Bisher keine Homespot bei EWE
Mehrere Internet-Anbieter sind inzwischen dazu übergegangen, Homespot als Zwischenstufe zwischen Internet-Anschluss per Kabel und Mobilfunk anzubieten. Damit ist der Internet-Zugang auch dort möglich, wo es keine Kabel gibt und nur ein Handy-Netz verfügbar ist. EWE hat bisher diese Produkte nicht im Angebot und bietet daher nur die Wahl zwischen Kabelanschluss oder Handytarif. Wer einen Internet Anschluss ohne Kabel will, muss zu einem anderen Anbieter greifen.
Ich begleite die Entwicklungen im Bereich der Telekommunikation und des Mobilfunks bereits seit 2006 und schreibt regelmäßig zu den Theme Handytarife, Smartphones, Allnet Flat und zu den anderen Bereichen, die mit dem Mobilfunk zusammenhängen. Ziel ist es dabei die Verbraucher möglichst einfach und dennoch umfassend über die Produkte auf dem Markt zu informieren und vor allem die neuen Entwicklungen verständlich zu beschreiben. Bei Problemen oder Fragen – einfach die Kommentare nutzen oder micht direkt anschreiben. Mehr zu mir: Wer schreibt hier?
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