Wegwerf-Rufnummer oder Einmal-Nummer: gibt es das in Deutschland?

In Zeiten zunehmender Digitalisierung und wachsender Sensibilität für Datenschutz erfreuen sich sogenannte Wegwerf-Rufnummern – auch Einmal-Nummern oder temporäre Telefonnummern genannt – wachsender Beliebtheit. Sie bieten eine einfache Möglichkeit, sich bei Online-Diensten zu registrieren oder SMS-Verifizierungen durchzuführen, ohne die eigene private Handynummer preiszugeben. Doch wie sieht es mit solchen Angeboten in Deutschland aus?


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Was sind Wegwerf-Rufnummern?

Wegwerf-Rufnummern sind generell Telefonnummern, die meist nur für kurze Zeit oder einen bestimmten Zweck genutzt werden. Sie dienen vor allem dazu, SMS-Codes für die Anmeldung bei sozialen Netzwerken, Online-Shops oder anderen Plattformen zu empfangen. Nach der Verwendung verlieren sie ihre Gültigkeit oder werden von mehreren Nutzern gleichzeitig verwendet, was sie für den dauerhaften Gebrauch ungeeignet macht.

Verfügbarkeit in Deutschland

Die klassische Wegwerf-Rufnummer, die man aus den USA und anderen Ländern kennt (Pakete mit Handy, Simkarte und Telefonnummer samt Guthaben an der Tankstelle kaufen) gibt es in Deutschland nicht. Die gesetzlichen Regelungen sind dafür hierzulande zu anspruchsvoll und daher lohnen sich solche Pakete nicht. Am nächsten kommen dabei die Prepaid Freikarte (o2 Freikarte im O2 Netz und Callya Freikarte im Vodafone Netz) heran, aber auch das sind keine Wegwerf-Nummern im eigentlichen Sinne.

Es gibt aber Anbieter, die virtuelle Rufnummern im Internet für kurze Zeit anbieten. Solche Dienste gibt es auch in Deutschland. Anbieter wie SMSOnline.cloud oder OnlineSim stellen regelmäßig neue deutsche Rufnummern zur Verfügung, die für die einmalige SMS-Verifizierung genutzt werden können. Diese Nummern beginnen mit der deutschen Vorwahl +49 und sind öffentlich einsehbar – das heißt, empfangene Nachrichten sind für alle Nutzer sichtbar. Wer mehr Privatsphäre wünscht, kann gegen Gebühr auch exklusive Nummern buchen.

Vorteile und Einsatzmöglichkeiten

  • Datenschutz: Nutzer müssen ihre echte Telefonnummer nicht preisgeben, was vor allem bei unbekannten oder wenig vertrauenswürdigen Diensten sinnvoll ist.
  • Spam-Vermeidung: Durch die Nutzung einer temporären Nummer bleibt die eigene Nummer von Werbe-SMS oder unerwünschten Nachrichten verschont.
  • Flexibilität: Besonders praktisch für einmalige Registrierungen, Testaccounts oder die Nutzung internationaler Dienste, die eine lokale Nummer verlangen.

Einschränkungen und Risiken

Trotz der Vorteile gibt es auch einige Einschränkungen. Da viele Wegwerf-Nummern öffentlich sind, können empfangene Nachrichten von Dritten mitgelesen werden. Das macht sie ungeeignet für sensible Daten oder persönliche Kommunikation. Zudem blockieren einige Dienste mittlerweile bekannte Wegwerf-Nummern, um Missbrauch zu verhindern. Auch die Nutzung bei Plattformen wie WhatsApp oder Telegram ist oft nicht möglich, da diese eine dauerhafte Nummer verlangen, die mit dem Gerät verknüpft ist.

Kosten und Anbieter

Während einige Anbieter kostenlose Nummern zur Verfügung stellen, sind exklusive oder länger nutzbare Nummern meist kostenpflichtig. Die Preise variieren je nach Anbieter und Land. Für deutsche Nummern liegen die monatlichen Kosten in der Regel zwischen 8 und 10 Euro. Dienste wie vSMS24 oder FreeOnlinePhone bieten unterschiedliche Modelle an – von kostenlosen, öffentlichen Nummern bis hin zu privaten, kostenpflichtigen Varianten.

Rechtliche Aspekte

Die Nutzung von Wegwerf-Rufnummern ist in Deutschland grundsätzlich legal, solange sie nicht für betrügerische Zwecke eingesetzt wird. Wer sich etwa bei einem Dienst anmeldet, um ihn zu testen, ohne persönliche Daten preiszugeben, handelt im Rahmen der geltenden Gesetze. Allerdings sollten Nutzer darauf achten, keine falschen Identitäten zu verwenden oder gegen Nutzungsbedingungen der jeweiligen Plattformen zu verstoßen.

Wegwerf-Rufnummern sind ein nützliches Werkzeug für alle, die ihre Privatsphäre schützen und sich vor Spam schützen möchten. Auch in Deutschland gibt es eine Vielzahl von Anbietern, die solche Dienste bereitstellen – sowohl kostenlos als auch kostenpflichtig. Dennoch sollten Nutzer sich der Einschränkungen bewusst sein und solche Nummern nur für unkritische Zwecke verwenden. Wer auf Nummer sicher gehen will, greift besser zu einer privaten, temporären Nummer mit eingeschränktem Zugriff.



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