115 – Die Kurzwahl für Behörden (aber leider nicht für alle) – In Deutschland gibt es eine ganze Reihe von zentralen Rufnummern, die sehr bekannt sind. Unter der 110 erreicht man beispielsweise die Polizei, die 112 steht für die Feuerwehr.
Die Idee hinter der Rufnummern 115 war, dass man auch die Behörden in Deutschland unter eine zentralen Rufnummer erreichen kann. Man wählt die 115, trägt dort sein Anliegen vor und wird zu der richtigen Behörde weiter verbunden (mit entsprechenden Hinweise wie benötigte Unterlagen). Die 115 ist dabei erst 2009 als Pilotprojekt gestartet und umfasst mittlerweile mehrere hundert Behörden, die man über diese Rufnummer erreichen kann. Allerdings sind nach wie vor nicht alle Behörden dabei enthalten, je nach Bundesland und Stadt kann es sein, dass man die 115 nicht nutzen kann. Dann gibt es aber einen entsprechenden Hinweis beim Anruf. Zuständig ist das Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat. Dort schreibt man zu den Hintergründen der 115:
Die Behördennummer 115 bietet Ihnen das, was Sie von einer modernen Verwaltung erwarten: einen erreichbaren, zentralen Ansprechpartner, der Ihnen örtliche und sachliche Zuständigkeitsfragen abnimmt.
Im Unterschied zu Telefonzentralen, Vermittlungen und zentralen kommunalen Einwahlnummern werden Ihre Anliegen bei einem Anruf in einem persönlichen Gespräch mit einer Servicecentermitarbeiterin bzw. einem -mitarbeiter meist abschließend geklärt. Damit muss Ihr Anruf auch nicht mehr an die zuständige Stelle weitergeleitet werden.
Im Vergleich zu 110 oder 112 hat die zentrale Behördenvorwahl 115 aber bisher noch eine eher geringe Bekanntheit. Kaum ein Nutzer kennt die 115 oder weiß, ob die eigene Kommune mit dabei ist oder nicht. Daher ist die Nutzung auch vergleichsweise gering. In der Regel wenden sich Bürger daher direkt an die Kommunen oder die zuständigen Behörden und gehen nicht den Umweg über die Rufnummer 115. Mehr zum Thema zentrale Rufnummern gibt es hier: Sonderrufnummern
WICHTIG Die 115 wird nicht für Anrufe von Behörden bei Privatpersonen und Unternehmen genutzt, sondern ist nur für eingehende Anrufe da. Taucht die 115 im Display auf, kann man daher sich von einer manipulierten Rufnummer ausgehen!
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Die Behörden und Kommunen hinter der Rufnummer 115
Nach eigenen Angaben nutzen die 115 als zentrale Rufnummer mittlerweile 550 Kommunen, 14 Bundesländer und 80 Bundesbehörden. Es kann sich daher lohnen, zu prüfen, ob die eigenen Gemeinde oder Stadt bereits angeschlossen ist. Die normalen Rufnummern der Behörden sind aber weiter nutzbar, die 115 ist also in erster Linie ein zusätzliches Angebot für Bürger ein kein kompletter Ersatz für die Telefonzentralen der Behörden.
Noch ein Problem: die Kosten der 115 Rufnummer
Im Vergleich zu anderen zentralen Rufnummern ist die 115 NICHT kostenfrei. Bei der Nutzung zahlt man den normalen Preis für einen Anruf ins Festnetz. Je nach Anbieter kann die 115 aber auch separat als Sonderrufnummer abgerechnet werden. Dann liegen die Kosten pro Minute eventuell deutlich höher und die Verbindungen werden auch nicht von einer eventuell gebuchten Flatrate erfasst.
Das Ministerium schreibt selbst dazu:
Die Behördennummer ist in der Regel zum Festnetztarif und damit kostenlos über Flatrates erreichbar.
Viele Mobilfunkanbieter haben ihre Preise den Festnetztarifen angepasst. Über die Tarifierung der 115 entscheiden die Anbieter letztendlich jedoch selbst. Jeder Anbieter ist verpflichtet, die Preise für „besondere Rufnummern“ zu veröffentlichen, sofern sie vom Standard-Flatrate- oder Festnetz-Preis (Ortstarif) abweichen. Eine verbindliche Auskunft zu den entstehenden Anrufkosten erhalten Sie daher bei Ihrem Anbieter.
Generell sollte man vor der Nutzung daher die möglichen Kosten für die 115 prüfen. Diese finden sich in den Preislisten der Anbieter. Congstar berechnet beispielsweise die 115 mit einem Preis analog Sprachverbindungen innerhalb Deutschlands. Im ALDI Netz ist für die 115 gar kein separater Preis ausgewiesen. Auch die Drillisch Discounter berechnen in der Regel den Festnetzpreis. Dennoch kann es einen Unterschied machen, ob man von einem D1 Netz Anbieter, von einem Vodafone Discounter oder einem O2 Tarif anruft.
Diese Preisunsicherheit macht es für Nutzer eher schwierig, die 115 zu nutzen. Bei den normalen Festnetz Nummern der Behörden wissen die Bürger, ob die Flat greift oder welche Kosten entstehen. Bei der 115 ist das (noch) nicht so. Eine einheitliche Preisgestaltung wäre hier gut.
Vorwahlen und Erreichbarkeit aus dem Ausland für die 115
In Deutschland braucht man für die 115 keine Vorwahl. Egal wo man sich befindet, es reicht also die 115 zu wählen. das gilt auch für Handys und Smartphones und nicht nur für die Festnetz-Anschlüsse.
Aus dem Ausland ist die 115 ebenfalls erreichbar, dann allerdings mit der Landesvorwahl für Deutschland (Vorwahl 0049). Man wählt in dem Fall die
- +49 115
und wird genau so wie im Inland zur Behördennummer verbunden. Da die 115 keine führende Null hat, muss in dem Fall auch keine Null weggelassen werden.
Ich begleite die Entwicklungen im Bereich der Telekommunikation und des Mobilfunks bereits seit 2006 und schreibt regelmäßig zu den Theme Handytarife, Smartphones, Allnet Flat und zu den anderen Bereichen, die mit dem Mobilfunk zusammenhängen. Ziel ist es dabei die Verbraucher möglichst einfach und dennoch umfassend über die Produkte auf dem Markt zu informieren und vor allem die neuen Entwicklungen verständlich zu beschreiben. Bei Problemen oder Fragen – einfach die Kommentare nutzen oder micht direkt anschreiben. Mehr zu mir: Wer schreibt hier?
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