Rufnummern 22100 und 77972 – was steckt dahinter? – Kurzwahlen sind im Mobilfunk und auch im Festnetz nichts außergewöhnliches und sollen für große Unternehmen die Nutzerkommunikation etwas einfacher machen. Die 22100 und 77972 werden dabei oft in Zusammenhang mit Paypal genannt – vor allem SMS von diesen Rufnummern kommen häufiger bei den Nutzern an. Dabei sind sich die Empfänger oft unsicher: sind Nachrichten von 22100 und 77972 wirklich echt und stammen sie tatsächlich von Paypal oder sollen nur Zugangsdaten erschlichen (Smishing) werden.
So schreibt ein Nutzer im Paypal Forum dazu:
gestern wollte ich etwas über einen Lieferdienst per App bestellen. Da die Liefer-App nicht ganz funktionierte, habe ich mich über den Handy-Browser eingeloggt.
Aber anstatt eine SMS von der 72972 oder der 22100 zu bekommen, kam eine SMS von <removed>. Da steht auch etwas von „SicherheitsPIN“ und nicht „Sicherheitscode“. Ich habe den Code auch eingegeben und wurde weiter geleitet, weil ich das leider erst später realisiert habe. Der PIN wird auch mit Freizeichen angezeigt. Code ist sonst immer (Beispiel): „123456“, aber dieser Pin wird mir so angezeigt: „1 2 3 4 5 6“.
Und ein anderer Nutzer fragt im Forum:
Ich habe meinen Sicherheitscode über folgende Nummer per SMS erhalten: 22100 Ist die neu? Oder überhaupt von Paypal? Kann mir da jemand Auskunft geben? Vielen Dank vorab.
Generell sollte man erst mal davon ausgehen, dass Nachrichten von der 22100 und 77972 keine Spam SMS und auch kein Betrugsversuch sind. Es gibt aber durchaus auch Hinweise, dass diese Nummern von Kriminellen missbraucht werden, daher sollte man die Nachrichten gut anschauen.
So erkennt man ob Nachrichten von 22100 und 77972 echt sind
Diese Rufnummern werden dabei nur zum Versenden von Sicherheits-TAN verwendet und auch nur dann, wenn man vorher eine entsprechende Transaktion oder ein Login durchgeführt hat. Wer keine Aktionen getätigt hat, kann die Nachrichten daher auch ohne Probleme löschen (im Zweifel lassen sich die TAN auch erneut anfordern). Paypal schreibt zu diesem Sicherheitssystem selbst:
In der Regel werden Sie sich auch weiterhin wie gewohnt nur mit Ihrer E-Mail-Adresse und Ihrem Passwort bei PayPal einloggen oder mit PayPal bezahlen können. Gelegentlich werden Sie jedoch zusätzlich nach einem Einmalcode gefragt. Wenn Sie in Ihrem PayPal-Konto eine Handynummer hinterlegt haben, senden wir Ihnen diese PIN per SMS, damit Sie den Einlog-Vorgang abschließen können. Wenn Sie in Ihrem PayPal-Konto eine Festnetznummer hinterlegt haben, wird Ihnen die PIN auf dem Bildschirm angezeigt und Sie müssen sie während eines automatischen Anrufs von PayPal über Ihr Telefon eingeben. Dies ist eine der Methoden, mit denen wir Sie identifizieren, wenn wir Zweifel an Ihrer Identität haben oder die gesetzlichen Vorschriften eine Zwei-Faktor-Authentifizierung erfordern.
Hat man also eine Aktion ausgeführt, die diesen Code angefordert hat, kann man den Nachrichten in der Regel vertrauen. Kommt ein Code dagegen unaufgefordert an, sollte man die Nachricht besser löschen.
Stutzig dagegen sollte man werden, wenn solche Nachrichten ankommen, obwohl am sie gar nicht angefordert hat oder darin Links enthalten sind, die man anklicken soll. Paypal versendet generell keine Links in diesen Nachrichten, so dass man die Webseite selbst aufrufen muss. Ist ein Link in einer SMS von 22100 und 77972 enthalten, ist dies mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Phishing Versuch.
Es gibt ebenso keine Anrufe von den Nummern 22100 und 77972. Wer also einen Anruf mit dieser Rufnummer vorfindet, kann mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass es sich dabei um Ping Calls handelt, bei denen es nur darum geht, zurückzurufen und dann hohe Kosten abzurechnen.
TIPP: Man kann sich generell gegen Spam-Anrufe schützen und Betrugsversuche so direkt verhindern und natürlich kann man auch Maßnahmen gegen bestimmte Rufnummern ergreifen lassen. Wie das geht ist in diesem Artikel beschrieben: Schutz gegen Spam-Anrufe: Beschwerden, Blockieren und Black List. Wie man konkret Rufnummern blockieren, ist hier zusammengefasst: Rufnummer blockieren bei allen Systemen | Rufnummer blockieren
So erkennt man echte Paypal Nachrichten
Es ist wichtig, echte PayPal-Nachrichten von gefälschten zu unterscheiden, um nicht Opfer von Phishing-Angriffen zu werden. Hier sind einige Merkmale, an denen du echte PayPal-Nachrichten erkennst:
Anrede und Absender:
- Persönliche Anrede: PayPal verwendet in der Regel deinen Vor- und Nachnamen, wie er in deinem PayPal-Konto hinterlegt ist. Phishing-Mails verwenden oft generische Anreden wie „Sehr geehrter Kunde“ oder „Hallo PayPal-Nutzer“.
- Offizielle Absenderadresse: Echte E-Mails von PayPal kommen immer von einer @paypal.com Adresse. Achte genau auf die Schreibweise, Betrüger verwenden oft ähnliche Adressen mit kleinen Abweichungen.
- Link zur Anmeldung: PayPal wird dich in E-Mails niemals direkt auffordern, dich über einen Link anzumelden.
Inhalt der Nachricht:
- Seriöser Grund: PayPal kontaktiert dich in der Regel nur aus wichtigen Gründen, z.B. bei Zahlungsbestätigungen, Kontoaktivitäten, wichtigen Änderungen oder wenn du den Kundenservice kontaktiert hast.
- Keine verdächtigen Anhänge: PayPal sendet dir keine E-Mails mit Anhängen, es sei denn, du hast sie explizit angefordert (z.B. einen Kontoauszug).
- Professionelle Gestaltung: Echte PayPal-Nachrichten sind in der Regel gut formuliert, ohne Rechtschreib- oder Grammatikfehler und haben ein professionelles Design.
Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen:
- Überprüfe deine Kontoaktivitäten direkt bei PayPal: Anstatt auf Links in E-Mails zu klicken, logge dich immer direkt über die offizielle PayPal-Website in dein Konto ein, um deine Transaktionen und Nachrichten zu überprüfen.
- Achte auf das Sicherheitsschloss: Stelle sicher, dass die PayPal-Website, auf der du dich anmeldest, über eine sichere HTTPS-Verbindung verfügt (erkennbar am Schloss-Symbol in der Adressleiste des Browsers).
- Melde verdächtige E-Mails: Wenn du eine verdächtige E-Mail erhältst, leite sie an [email protected] weiter und lösche sie anschließend.
Beispiele für Phishing-Versuche:
- Falsche Zahlungsbenachrichtigungen: Betrüger senden E-Mails, die vorgeben, von PayPal zu sein und dich über eine angebliche Zahlung informieren, um dich dazu zu bringen, persönliche Daten preiszugeben oder auf einen Phishing-Link zu klicken.
- Falsche Kontowarnungen: In diesen E-Mails wird behauptet, dass es ein Problem mit deinem Konto gibt und du deine Daten aktualisieren musst, um es zu reaktivieren.
- Gewinnspiele und Angebote: Betrüger locken mit attraktiven Angeboten oder Gewinnspielen, um an deine Daten zu gelangen.
Denke immer daran: PayPal wird dich niemals per E-Mail nach deinen persönlichen Daten wie Passwort, PIN oder Kreditkartennummer fragen. Sei vorsichtig und gib deine Daten niemals auf verdächtigen Websites oder in E-Mails preis.
Wenn du dir unsicher bist, ob eine E-Mail echt ist, kontaktiere den PayPal-Kundenservice direkt über die offizielle Website oder Telefonnummer.
Ich begleite die Entwicklungen im Bereich der Telekommunikation und des Mobilfunks bereits seit 2006 und schreibt regelmäßig zu den Theme Handytarife, Smartphones, Allnet Flat und zu den anderen Bereichen, die mit dem Mobilfunk zusammenhängen. Ziel ist es dabei die Verbraucher möglichst einfach und dennoch umfassend über die Produkte auf dem Markt zu informieren und vor allem die neuen Entwicklungen verständlich zu beschreiben. Bei Problemen oder Fragen – einfach die Kommentare nutzen oder micht direkt anschreiben. Mehr zu mir: Wer schreibt hier?
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