Cell Broadcast – das steckt hinter der Technik

Cell Broadcast – das steckt hinter der Technik – Im Zuge von Notfällen und Katastrophen wird immer wieder auch die Forderung laut, die Menschen per Handy und Smartphones zu warnen. In Deutschland wird dies häufig über Warn-Apps realisiert, es gibt aber eine Technik, mit der man dies auch ohne separate App durchführen kann: Cell Broadcast. Hinter diesem Begriff verbirgt sich die Möglichkeit, eine Nachricht an alle Geräte im Netz zu senden und damit eine Warnung auf alle aktiven Smartphones zu pushen.

HINWEIS: Cell Broadcast kann generell in allen Netzen genutzt werden, wenn die Anbieter die entsprechende Technik anbieten. Ist das der Fall macht es keine Unterschied, ob man das D1 Netz nutzt, das D2 Netz von Vodafone oder das O2 Netz.

Im Ausland gibt es diese Lösungen bereits, daher kann es durchaus sein, dass man im Ausland solche Meldungen bekommt (wenn man mit etwas Pech in einer Region unterwegs ist, in der Warnmeldungen verschickt werden müssen).

Wann ist der nächste Warntag inklusive Cell Broadcast

Der Bundesweite Warntag ist ein Aktionstag von Bund, Ländern und Kommunen in Deutschland. Er findet jährlich am zweiten Donnerstag im September statt. Am 12. September 2024 ist der nächste Warntag.

Ziel des Warntages ist es:

  • die Bevölkerung mit den verschiedenen Warnmitteln und Warnsignalen vertraut zu machen,
  • die Warnung der Bevölkerung über alle verfügbaren Warnkanäle zu testen und
  • die Abläufe im Fall einer Warnung zu üben.

Dabei wird auch Cell Broadcast getestet.

Bei dem Warntag wird an einem bestimmten Zeitpunkt ein Probelarm ausgelöst. Dieser Probelarm ist kein Hinweis auf eine reale Gefahr. Er dient lediglich dazu, die Funktionsweise der Warnung zu testen und die Bevölkerung für den Ernstfall zu sensibilisieren.

Wie funktioniert Cell Broadcast?

Die Cell Broadcast Nachricht ähnelt dabei einer SMS, ist aber keine SMS. Es wird beispielsweise keine Rufnummer des Empfängers benötigt, die Technik pusht die Mitteilung direkt auf alle Geräte in der jeweiligen Funkzelle – unabhängig von Rufnummer, Tarif, Anbieter und selbst dem Handy. Die Nachricht ist dabei auf 1395 Buchstaben begrenzt, pro Nachricht sind 93 Zeichen möglich, 15 Nachrichten lassen sich maximal kombinieren. Es lassen sich also deutlich mehr Informationen als in einer normalen SMS unterbringen, komplett unbegrenzt ist das System aber auch nicht.

Die Telekom erklärt die Funktionsweise wie folgt:

Cell Broadcast ist ein Mobilfunkdienst zum Versenden von SMS-ähnlichen Nachrichten an alle Mobiltelefone innerhalb einer Funkzelle oder einer Gruppe von Funkzellen im jeweiligen Mobilfunknetz. Die Einführung erfordert Vorsysteme. Es muss ein „Cell Broadcast Center“ implementiert werden, über das zielgerichtet der Versand von Warnmeldungen angestoßen wird. Zudem muss das System gegen Angriffe Dritter geschützt werden, um den Versand falscher Meldungen zu vermeiden.

Der Nachteil an diesem System: man weiß als Absender nicht, wie viele Nutzer die Nachricht wirklich empfangen und gelesen haben. Nur weil sie auf einem Gerät angekommen ist, muss noch lange der Nutzer nicht drauf geschaut haben. Eine Rückmeldung oder Bestätigung des Empfangs gibt es bei Cell Broadcast leider nicht.

Cell Broadcast ist dabei in allen Netzstandards verfügbar, man kann die Technik also sowohl im 2G, 4G als auch im 5G Netz nutzen. 3G wird ebenso unterstützt, ist aber bei vielen Netzbetreibern bereits wieder abgeschaltet. Generell bedeutet dies aber auch: ohne Mobilfunk Empfang gibt es auch kein Cell Broadcast. Warnungen über dieses System müssen also verschickt werden, so lange die Infrastruktur noch funktioniert. Ist das Mobilfunk-Netz down nützt auch Cell Broadcast nichts mehr.

Video: Die Telekom erklärt Cell Broadcast

Was kostet Cell Broadcast?

Für die Nutzer von Mobiltelefonen entstehen keine Kosten, wenn sie eine Warnmeldung per Cell Broadcast erhalten. Die Kosten für die Versendung der Meldungen tragen die Mobilfunkbetreiber.

Cell Broadcast ist ein dienstbasierter Funkstandard, der für die Verbreitung von Kurznachrichten an alle Mobilfunkgeräte in einem bestimmten Gebiet entwickelt wurde. Die Nutzung dieses Standards ist für die Mobilfunkbetreiber mit keinen zusätzlichen Kosten verbunden.

Daher können Sie Cell Broadcast-Warnungen kostenlos empfangen.

Cell Broadcast in Deutschland

UPDATE: Mittlerweile ist Cell Broadcast wieder in allen deutschen Netzen aktiv und damit gibt es die Möglichkeit, zur Warnung über das Smartphone sowohl im D1 Netz als auch im Vodafone Netz und im O2 Netz. Celle Broadcast ist daher nun in Deutschland flächendeckend aktiv.

In Deutschland wird Cell Broadcast bisher noch nicht aktiv genutzt. Nur wenige Anbieter unterstützen diesen Dienst und daher ist im Notfall bisher der Dienst noch keine Alternative.

Wann genau dies umgesetzt ist und daher flächendeckend Cell Broadcast Warnungen auch in Deutschland zur Verfügung stehen, ist bisher aber leider noch nicht absehbar. Der Zeithorizont ist aber bereits festgelegt: Die Mobilfunknetzbetreiber müssen die Cell Broadcast-Technologie nunmehr innerhalb eines Jahres in ihren Netzen einbauen.

Die passenden Geräte sind seit vielen Jahren auf dem Markt und unterstützen teilweise bereits seit 1996 diese Technik. Lauf dafu waren die ersten Modelle mit Cell Broadcast:

  • Alcatel HC800
  • Bosch (u.a. GSM 909 DUAL S)
  • Ericsson: alle Modelle seit dem GH688 (u.a. GA628, GA688, GF786, GF788/788e), T18
  • (ältere) Mannesmann-Typen: Car 2013, Car 2014, 4014, 4015, 4025, 4026, 4044, 4045, 4046 (und andere; baugleich mit Markenhandys verschiedener Hersteller)
  • Motorola 2200, 2500, 5200, 6200, 6300, 7200, 7500, 8200, 8400, 8700, 8900, SlimLite, StarTac (70, 85, 130), d160, d460 und d520
  • NEC G9 und G9D, NEC DB2000
  • Nokia 1610, 2110, 2110i, 3110, 3210, 5110, 6080, 6081, 6090, 6110, 7110, 8110, 8110i, 8810, 9000i, 9110 und alle neueren
  • Panasonic G400, G450, G500, G600
  • Philips Genie
  • Samsung SGH-800
  • Siemens: S10, SL10, E10D, S10D active, S6D power sowie C10 D und andere
  • Sony CMD-X 2000, CMD-Z1
  • AEG 9082, Dancall HP2701, Hagenuk Global, Mitsubishi MT430

Nachfolgermodelle und neuere Geräte unterstützen diese Technik dann natürlich auch. Die deutschen Handys wären also bereits seit vielen Jahren in der Lage, Warnungen per Cell Broadcast zu empfangen.

Cell Broadcast im Video



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