Von wegen Energieversorger ruft an – Spam-Anrufe mit der Vorwahl 030

Spam Anrufe einer Vorwahl aus dem Ausland

Von wegen Energieversorger ruft an – Spam-Anrufe mit der Vorwahl 030 – In den letzten Jahren sind durch den Anstieg der Energiepreise die Nutzer verstärkt auf der Suche nach günstigen Anbietern und preiswerten Versorgern. Das machen sich auch Spammer gerne zu Nutze und bieten ungefragt angeblich günstige Verträge an. Tatsächlich werden dann aber oft teurere Angebote vermittelt, da Kunden über das Telefon kaum die Chance haben, Angebote zu vergleichen. Oft werden dabei Rufnummern mit der Vorwahl 030 eingesetzt (nicht zu verwechseln mit der internationalen Vorwahl 0030 oder +30). Das deutet auf Call-Center in Berlin hin, aber durch Call ID Spoofing kann der Anruf auch aus anderen Bereichen kommen.

Auf Facebook berichtet beispielsweise ein betroffener Nutzer:

Hallo an alle Gruppenmitglieder, Derzeit gibt es ominöse Anrufe von einem Service Center???, die wollen eine Rechnungserstellung für eure Stromverträge, die haben sich als Auftraggeber für die Stadtwerke Jena Pößneck gemeldet, die Stadtwerke rufen niemals Kunden an! Bitte aufpassen!!Die Telefonnummer lautet: 49 30 726210158

Tatsächlich ist diese Masche nicht neu. Bereits 2014 beschwert sich ein Nutzer bei der Verbraucherzentrale wegen ähnlichen Problemen:

Guten Abend, ich werde seit 2 Wochen jeden Tag mehrmals,von dieser Nummer 03036428369 belästigt und so gar beschimpft ,gibt sich als Stromanbieter aus.Habe mehrmals gebeten mich nicht zu belästigen. Meine Bitte wurde aber nicht ernst genommen und die Anrufe gehen weiter mehrmals am Tag. Mit freundlichen grüßen

Grundsätzlichen raten wir in solchen Situationen, direkt aufzulegen und keine Beratung anzufangen. Man kann am Telefon ohnehin nicht prüfen, ob die Zahlen und Daten des Energieberaters korrekt sind und sollte daher keine Verträge abschließen. Weitere Tipps sind:

  • Legen Sie den Hörer sofort auf. Es ist nicht notwendig, mit den Anrufern zu sprechen oder ihnen irgendwelche Informationen zu geben.
  • Melden Sie den Anruf der Bundesnetzagentur. Die Bundesnetzagentur ist für den Schutz der Verbraucher vor unlauterem Wettbewerb zuständig. Sie können den Anruf online oder telefonisch melden.
  • Lassen Sie sich von einem unabhängigen Energieberater beraten. Wenn Sie sich für einen neuen Energietarif interessieren, sollten Sie sich von einem unabhängigen Energieberater beraten lassen. Dieser kann Ihnen objektive Informationen über die verschiedenen Tarife geben und Ihnen helfen, den für Sie besten Tarif zu finden.

Warum sollten Sie den Hörer sofort auflegen?

Ungefragte Anrufe von angeblichen Energieberatern sind in der Regel unseriös. Die Anrufer versuchen, Sie unter Druck zu setzen und Ihnen einen teuren Energietarif zu verkaufen. Wenn Sie mit ihnen sprechen, geben Sie ihnen möglicherweise Informationen, die sie für einen Vertragsabschluss nutzen können.

Warum sollten Sie den Anruf der Bundesnetzagentur melden?

Die Bundesnetzagentur kann gegen unseriöse Energieberater vorgehen. Wenn Sie den Anruf melden, hilft Ihnen die Bundesnetzagentur dabei, die Anrufer zu identifizieren und zu belangen.

Warum sollten Sie sich von einem unabhängigen Energieberater beraten lassen?

Unabhängige Energieberater sind nicht an bestimmte Energieversorger gebunden. Sie können Ihnen daher objektive Informationen über die verschiedenen Tarife geben.

Falsche Anrufe von den Stadtwerken – das steckt hinter diesen Spam-Anrufen

Spam Anrufe einer Vorwahl aus dem Ausland

Falsche Anrufe von den Stadtwerken – das steckt hinter diesen Spam-Anrufen – Aktuell berichten viele Nutzer von Anrufen von angeblichen Mitarbeitern der Stadtwerke, die sich dann sehr intensiv für Daten wie Zählernummer und Zählerstand interessieren. Diese Masche ist nicht unbedingt neu, scheint aktuell aber wieder sehr beliebt zu sein, denn viele Verbraucher berichten von solchen Anrufen und die Stadtwerke warnen vor falschen Anrufern, die sich als offizielle Mitarbeiter ausgeben, aber keine sind.

Die Stadtwerke Jena schreibt zu solchen Anrufen:

In Jena kommt es aktuell vermehrt zu unseriösen Telefonanrufen. Kunden berichteten von Anrufern, die sich als Mitarbeiter der Stadtwerke Energie Jena-Pößneck ausgaben. Die Anrufer erfragten die Zählernummer und durch eine geschickt bedrängende Fragetechnik weitere persönlichen Daten, mit dem Ziel, einen neuen Energievertrag mit den Kunden abzuschließen

Die Stadtwerke Energie weisen darauf hin, dass es sich bei den Anrufern nicht um Mitarbeiter der Stadtwerke Energie Jena-Pößneck handelt und auch keine Firma dazu beauftragt wurde. Außerdem raten sie zur Vorsicht: Für unseriöse Anbieter reicht die Kenntnis von Zählernummer, Name und Anschrift des Kunden aus, um dessen bisherigen Stromvertrag zu kündigen und einen neuen Vertrag mit einem anderen Versorger abzuschließen. Die Stadtwerke raten, am Telefon keine Zusagen zu machen. Wichtig sei auch, sich mögliche Angebote und Vertragsunterlagen immer schriftlich zusenden zu lassen. Sollte ein Kunde einem Betrüger aufgesessen sein, könne er von seinem 14-tägigen Widerrufsrecht Gebrauch machen.

Diese Masche ist dabei nicht selten auch die Stadtwerke Erfurt waren von solchen Vorgehensweise:

Die SWE Energie GmbH warnt vor aktiven Haustür- und Telefonwerbern, welche mit unlauteren Wettbewerbsmethoden auf Kundenfang gehen. Im Kundenzentrum der SWE Energie GmbH gehen derzeit vermehrt Anrufe von Kunden ein, die telefonisch oder persönlich Kontakt von Vertretern hatten, die sich als Mitarbeiter der „Stadtwerke Erfurt“ ausgeben.
Dabei versuchen die Werber an sensible Kundendaten, wie zum Beispiel Zählernummern, zu gelangen. Mit den Informationen kündigen diese, ohne Einwilligung des Kunden, den bestehenden Vertrag bei der SWE Energie GmbH, um einen neuen Energieliefervertrag abzuschließen. Dieser ist entgegen der Angaben der Vertreter oft teurer als der Altvertrag.
Das sind leider keine Einzelfälle. Deutschlandweit häufen sich Beschwerden von Verbrauchern, die nach einem Telefonat ohne Einverständnis neue Vertragsunterlagen und Auftragsbestätigungen zugesandt bekommen.

In diesem Artikel wollen wir die Hintergründe von solchen Anrufen beleuchten und auch zeigen, wie man sich vor solche Fake-Anrufen und Betrugsversuchen schützt.

Video: Was tun, wenn ein Spam Anruf ankommt

Falsche Anrufe von den Stadtwerken – das steckt hinter diesen Spam-Anrufen

Falsche Mitarbeiter von Stromunternehmen oder den Stadtwerken interessieren sich häufig für Zählernummer und Zählerdaten und versuchen am Telefon, diese Informationen zu bekommen. Mit diesen Daten und der Anschrift des Kunden (die häufig bereits vorliegt) kann man einen Wechsel zu einem anderen Stromanbieter einleiten und dafür dann eine Provision kassieren. Es lohnt sich also, diese Daten zu erfragen und damit dann ohne Wissen des Kunden selbst dessen Stromversorger zu wechseln. Das klappt gleichermaßen auch mit dem Gasanbieter.

Daher sollte man am Telefon keine Zahlungsdaten herausgeben und ebenso keine Daten zu Zählernummern und Zählerständen, denn dies sind ebenso sensible Daten wie Bankdaten, auch wenn das vielen Nutzern nicht direkt so bewusst ist.

Sollte man am Telefon versehentlich doch solche Daten mitgeteilt haben, lohnt es sich auf jeden Fall, die eigene Post und die Emails im Blick zu behalten. Sollte ein Anbieterwechsel eingeleitet worden sein, dann kann man auf jeden Fall innerhalb der Widerrufsfrist diesen Vertrag auch wieder stornieren und man sollte den vermeintlich neuen Anbieter darüber informieren, dass man nie so einen Wechsel angestoßen hat und er vermutlich wenig seriöse Vertriebsmitarbeiter hat.

Bei solchen Anrufen sollte man auch den angezeigten Rufnummern nicht vertrauen. Meistens wird Call ID Spoofing genutzt, die Anbieter-Rufnummer ist also manipuliert und meistens frei gewählt. Ein Rückruf bringt dann meistens nur den Hinweis, dass die Nummer nicht existiert oder man erreicht eine Person, die keine Ahnung hat, dass ihre Nummer für solche Anrufe missbraucht wurde. Die ist zwar inzwischen verboten, wird aber dennoch oft noch gemacht. Die Bundesnetzagentur schreibt dazu:

Werbende Unternehmen müssen bei Werbeanrufen eine Rufnummer anzeigen. Sie dürfen nicht mit unterdrückter Rufnummer (d.h. anonym) anrufen. Erhalten Sie einen Werbeanruf, bei dem in der Anzeige Ihres Telefons keine oder eine manipulierte Rufnummer übermittelt wird, so stellt dies eine eigene Ordnungswidrigkeit dar, für die ein Bußgeld von bis zu 300.000 Euro verhängt werden kann. Das gilt sowohl für Werbung gegenüber Verbraucherinnen und Verbrauchern als auch für Werbung gegenüber anderen Personen. Mit dem Inkrafttreten des Telekommunikation-Telemedien-Datenschutz-Gesetzes (TTDSG) zum 01.12.2021 hat der Gesetzgeber das mögliche Höchstbußgeld in Fällen von Rufnummernunterdrückung bei Werbeanrufen von bislang 10.000 EUR auf künftig 300.000 EUR erhöht. Mit dieser Vervielfachung des Bußgeldrahmens macht der Gesetzgeber deutlich, dass es sich bei diesen Taten um schwere Rechtsverstöße handelt, die harte Sanktionen nach sich ziehen können.

So schützt man sich vor Fake Anrufen, die angeblich von den Stadtwerken kommen

Generell sollte man misstrauisch sein, wenn es um Zählernummern und andere sensible Daten geht. Kommunale Versorger und Stadtwerke fragen dies in der Regel nicht per Telefon ab (oft gibt es Anschreiben und Online-Portale dazu). Daher sollte man bei solchen Anfrage nicht direkt antworten, sondern selbst bei den Stadtwerken anrufen (und sich beispielsweise die Durchwahl das entsprechenden Mitarbeiters geben lassen). Dann kann man sicher sein, dass man auch wirklich mit den Stadtwerke verbunden ist und die Daten nicht an eventuelle Dritte weiter gegeben werden.

Solche Anrufe sind in der Regel auch ein Hinweis darauf, dass die eigenen Daten wie beispielsweise die Telefonnummer im Netz kursieren. Oft sind es Daten, die bei Hacks oder Sicherheitslecks auf Webseiten entwendet wurden und die nun für wenig Geld in großen Mengen verkauft werden. Unseriöse Nutzer kaufen diese Daten und versuchen dann, damit weiter Geld zu verdienen, in dem man weitere Daten versucht anzufordern. Es kann daher passieren, dass immer wieder unseriöse Anrufer versuchen Daten abzugreifen oder Zahlungen zu erreichen. Konkret sollte man mit Ping-Anrufen und auch Schockanrufen rechnen, die über die eigene Telefonnummer ankommen.

TIPP: Man kann sich generell gegen Spam-Anrufe schützen und Betrugsversuche so direkt verhindern und natürlich kann man auch Maßnahmen gegen bestimmte Rufnummern ergreifen lassen. Wie das geht ist in diesem Artikel beschrieben: Schutz gegen Spam-Anrufe: Beschwerden, Blockieren und Black List. Wie man konkret Rufnummern blockieren, ist hier zusammengefasst: Rufnummer blockieren bei allen Systemen | Rufnummer blockieren

Häufig erkennt man solche Fake-Anrufe an den eher langen Zeiten, bis sich jemand meldet, wenn man den Anruf angenommen hat und auch daran, dass die Sprachqualität aufgrund alter oder schlechter Telefonanlagen sehr gering ist. Dazu wird häufig erst der Datensatz geprüft, sprich man wird nach dem vollständigen Namen gefragt. Auch daran kann man erkennen, dass es sich um einen Fake-Anruf handelt – es entstehe dann oft eine kleine Lücken, wenn man den eigenen Namen gesagt hat (was man besser nicht tun sollte), denn der Anrufer trägt dann oft im System ein, dass der Name korrekt ist. In solchen Fällen sollte man immer direkt auflegen.

Video: Spam im Messenger und generell im Handy stoppen