Sind zwei Netze wirklich besser als eins? Das Eplus/O2 Roaming in der Praxis

Ab dem 15 April startet die Telefónica Deutschland nationales Roaming. Bereits ab dem 31. März war Telefónica mit der schrittweisen Freischaltung des National Roaming gestartet, nun schreitet die Fusion von E-Plus und O2 weiter voran und soll bis Mitte Mai als Leistungsmerkmal flächendeckend für alle Kunden zur Verfügung stehen. Die Fusion soll Verbesserungen und Vorteile für alle 42 Millionen Kunden bringen. Doch wie funktioniert das nationale Roaming genau und auf was muss man als Kunde der Telefónica achten?

Nationales Roaming – Nutzung des jeweils anderen Mobilfunknetzes

Prinzipiell hat man beim Nationalen Roaming die Möglichkeit, dass Netz des jeweils anderen Anbieters mit zu benutzen. Das bedeutet, Kunden von O2 haben bundesweit die Möglichkeit, sich auch in das UMTS-Netz von E-Plus einzuwählen. Umgekehrt, können so auch E-Plus-Nutzer ebenfalls deutschlandweit, auch das 3G-Netz von O2 verwenden.

Ist man bspw. im O2-Netz Kunde, so steht im Handydisplay nach dem Providernamen ein + dahinter, immer dann wenn das Gerät im UMTS-Netz von E-Plus eingebucht ist. Als Anwender kann man somit jederzeit unterscheiden, ob man im Heimatnetz eingebucht ist oder im National Roaming. Unabhängig davon, ob ein mobiler Hotspot, Surfstick oder nur ein einfaches UMTS-Handy genutzt wird.

Für E-Plus Kunden, steht dagegen hinter dem Providernamen immer ein +. Hierbei spielt es keine Rolle, ob gerade das E-Plus- oder O2-Netz genutzt wird. Aus technischen Gründen, lässt sich das laut Telefónica-Information, leider auch in Zukunft nicht ändern. Für E-Plus Kunden ist das natürlich unglücklich, jedoch die überwiegende Mehrheit der Nutzer dürfte das weniger interessieren, solange Telefonie, SMS und Datendienste noch problemlos funktionieren.

Manuelles Einbuchen und Netzwechsel

Im National Roaming sollte sich das Netz automatisch in das jeweils verfügbare Netz einwählen. Geschieht das innerhalb von wenigen Sekunden nicht, gibt es auch die Möglichkeit sich manuell in das jeweils andere Netz einzubuchen. In der Netzsuche im Handy, wird hierfür die jeweilige Verfügbarkeit von Handynetzen aufgelistet. Beim nächst möglichen Wechsel, bucht sich das Gerät automatisch in das andere Netz um. Beim Wechsel in das jeweils andere Handynetz, kann es allerdings zu zeitlichen Verzögerungen von 1 bis etwa eine halbe Minute kommen. Während dieser Zwischenzeit ist das Handy nicht im Netz eingebucht, so dass man telefonisch nicht erreichbar ist. Ähnliche Effekte gibt es aber auch teilweise beim Wechsel der Netztechnologie (GSM, UMTS, LTE), ohne Roaming.

Insbesondere, National Roaming funktioniert seit April nun auch für Kunden die mehrere SIM-Karten für einen Mobilfunkanschluss verwenden, ohne Probleme.

Für die problemlose Nutzung von National Roaming empfiehlt es sich zudem, gerade für jene Geräte bei der die Firmware des jeweiligen Smartphones nicht zwischen Inlands- und Auslands-Roaming unterscheiden kann, das Daten-Roaming zu aktivieren. Allerdings besteht die Gefahr, dass das Handy in Grenznähe, sich auch in ein Mobilfunknetz aus einem Nachbarland einbuchen kann.

National Roaming – Internet und Telefonie

Auch lässt sich im National Roaming problemlos eine mobile Internet-Verbindung aufbauen. Die Internet-Zugangsdaten mussten dazu nicht verändert werden, genauso wie es beim International Roaming im Ausland der Fall ist. Neben dem Internet-Zugang lassen sich auch Telefonate im National Roaming problemlos führen. Ist man bspw. mobil unterwegs, wird die Netzverbindung nach dem Gespräch automatisch unterbrochen und das Smartphone bucht sich nach Verfügbarkeit, wieder ins Heimatnetz ein.

National Roaming – Kundennutzen

Insgesamt betrachtet ist National Roaming ein deutlicher Vorteil für Kunden, welche bspw. in den Städten und Ballungsgebieten ein dichteres UMTS-Netz zur Verfügung haben. Besonders O2-Kunden können von einer größeren 3G-Flächendeckung auf dem Land profitieren. Lediglich Bedenken gibt es dahingehend, dass Telefónica sukzessiv Senderstandorte abschaltet, um eine vorhandene Doppelversorgung abzubauen, eventuell zum Nachteil der Funkversorgung.

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1 Gedanke zu „Sind zwei Netze wirklich besser als eins? Das Eplus/O2 Roaming in der Praxis“

  1. Ich denke die beiden Netze werden sowieso in nicht all zu ferner Zukunft zusammen gelegt werden und dann als ein Netz fusionieren. Wahrscheinlich ist das derzeit technisch nur so möglich, dass man nationales Roaming eingeführt hat. Um das Jahr 2000 gab es nationales Roaming ja schon mal, damals mit den Karten von Viag Interkom, die sich bei Bedarf ins D1 Netz eingebucht haben.

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