Handyversicherung – lohnt sich das?

Das Smartphone ist unser alltäglicher Begleiter und hält durch Fotos und Videos unser ganzes Leben fest. Es ist daher nichts Ungewöhnliches, sich Gedanken über eine Handyversicherung zu machen. Aber lohnt sich eine entsprechende Versicherung?

Es geht super schnell. Das Smartphone rutscht einem aus der Hand und fällt auf den Boden oder man verstaut es in der Jackentasche, um kurz darauf festzustellen, dass es gestohlen wurde. Das Handy dient vielen nicht nur zur Erreichbarkeit, sondern eben auch als Fotoalbum, Fahrschein, Geldkarte, Fitnesstracker, Autoschlüssel beim Carsharing und noch einiges mehr. Wenn dieser aktive Teil des Lebens ausfällt, heißt das nicht nur Stress, um die SIM des Netzbetreibers zu sperren usw., sondern man verliert zudem auch unzählige Erinnerungen und Kontakte.

Eine Handyversicherung kann eine beruhigende Maßnahme sein. Doch ist das Versichern des Smartphones gerechtfertigt oder handelt es sich um eine unnötige Ausgabe wie bspw. der Fensterglasschutz? Die Stiftung Warentest hat verschiedene Versicherungen bewertet und angeschaut, um festzustellen, ob sich diese Investition tatsächlich lohnt.

Wie sinnvoll ist eine Handyversicherung?

Die Stiftung Warentest stuft Handyversicherungen grundsätzlich als nicht dringlich ein. Dabei ist klar, dass die Reparatur eines kaputten Displays durchaus ordentlich Geld kosten kann. Allerdings sind die Kosten tragbarer als wesentlich höhere Ausgaben bei Unfällen, die zum Beispiel auch von der Privathaftpflicht getragen werden. So wird die Handyversicherung von Stiftung Warentest als Wohlfühlprodukt bezeichnet.

Nicht nur das, denn unter bestimmten Umständen greifen auch andere Versicherungen, wie die Hausratversicherung. Wird eingebrochen und das Handy gestohlen, dann ist dieser Diebstahl in der Hausratversicherung abgedeckt und man erhält den Wiederbeschaffungswert vom Versicherer. Gleiches gilt für einen Wohnungsbrand. Im Vergleich dazu deckt die Handyversicherung Schäden durch eigenes Verschulden ab.

Des Weiteren sollte auch die Verkäufer-Haftung sowie die Herstellergarantie nicht unbeachtet bleiben. Denn ist innerhalb von zwei Jahren am Smartphone ein Mangel festzustellen, haftet der Verkäufer und man hat Anspruch auf Reparatur oder gar ein Ersatzgerät. Hat man zudem eine Herstellergarantie und das Handy weist in dieser Zeit Fehler auf, haftet der Hersteller dafür. Greifen beide Optionen nicht, dann wäre die Handyversicherung anzusprechen.

Kosten einer Handyversicherung

Wer eine Handyversicherung abschließen möchte, sollte genau schauen und vergleichen. Der Preis einer Versicherung liegt zwischen 6 und 20 Prozent des Kaufpreises des Smartphones. Demnach kostet eine Versicherung für ein 1.300 Euro teures Smartphone im günstigsten Fall bei 127 Euro und im ungünstigsten Fall bei 312 Euro. Da lohnt es sich beim Smartphone-Kauf auf günstige Smartphone Tarife zu achten.

Oftmals locken die Versicherer mit „günstigen“ Monatstarifen, die aufs Jahr gesehen, gar nicht so günstig sind. Genaues Hinschauen ist also zwingend notwendig, auch in Bezug auf die Leistungen der Versicherung. Eine relevante Frage ist auch, ob ein Diebstahlschutz lohnenswert ist. Klingt zwar verlockend, doch laut Stiftung Warentest nicht empfehlenswert. Auf der einen Seite steigert dieses Feature die Versicherungsgebühr erheblich und auf der anderen Seite gibt es allzu viele Grauzonen, welche Situationen tatsächlich unter Diebstahl fallen. So muss der Versicherer nicht zwingend dafür aufkommen, wenn das Handy gestohlen wird, während man sich in der Umkleide aufhält oder man in der Straßenbahn sitzt und einem das Smartphone aus der Tasche geklaut wird.

In letzter Konsequenz muss der Versicherer nur zahlen, wenn man das Smartphone zur Zeit des Diebstahls eng am Körper oder im direkten Blickfeld hatte. Doch auf diese Weise passieren relativ wenig Diebstähle. Und wenn einem das Handy gewaltsam entrissen wird, ist es in aller Regel ein Fall für die Hausratversicherung.

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